Shownotes
In dieser Folge nehme ich die UAP/UFO App von Enigma Labs unter die Lupe. Die App ist eine Art soziales Netzwerk für UFO Sichtungen. Hier kann man Sichtungen melden, Zusatzdaten zur Sichtung erfassen und in UFO Sichtungen aus aller Welt stöbern. In der App findet man auch für seinen Standort viele Sichtungen mit Beschreibung, Fotos und Videos.
In der Folge spreche ich auch über das Potential und die Probleme die mit einer App wie dieser einhergehen. Ist es eine gute App mit uneingeschränkter Empfehlung oder gibt es Dinge, über die man sich vor der Nutzung im Klaren sein sollte. Und die wichtigste Frage von allen: Ist die US Regierung oder das Pentagon an der Entwicklung beteiligt? Und wenn ja, was bedeutet das?
Links zur Folge
Webseite Enigma Labs App (en)
Ausführlicher Bericht über die APP in Deutsch
Enigma Labs bei LinkedIn
App download im Apple App Store (Bewertungen lesen lohnt sich!)
Enigma Labs App Rundgang
Enigma Labs Werbevideo
In dieser Folge stelle ich euch die App Enigma Labs vor, mit der Nutzer Sichtungen von UFOs und UAPs melden können, inklusive Fotos und Videos. Die App ermöglicht es, ähnliche Meldungen in der Nähe zu finden und sich mit anderen Nutzern auszutauschen. Zudem wird jede Sichtung mit einem internen Score versehen, der die Wahrscheinlichkeit angibt, dass es sich um ein echtes UAP handelt.
Die Enigma App erklärt
Enigma Labs bietet eine Vielzahl nützlicher Funktionen. Die App ist derzeit nur für iPhone verfügbar, aber die Webseite bietet fast denselben Umfang und ist kostenlos. Nach dem Herunterladen wird der Nutzer durch einige Info-Screens geleitet, bevor er sich einloggen kann. Ein bisschen umständlich, aber schnell erledigt.
Sobald man eingeloggt ist, zeigt die App den Standort auf einem Globus an und zoomt auf einen Umkreis von etwa 200 Kilometern. Die Karte informiert über gemeldete Sichtungen in der Umgebung – zum Zeitpunkt meiner Recherche waren es in München 89 Meldungen. Insgesamt verzeichnet die App derzeit 271.000 Sichtungen.
Besonders hilfreich sind die farbigen Markierungen auf der Karte, die verschiedene Arten von Sichtungen darstellen, sowie die Anzeige von Flughäfen und ehemaligen Atomkraftwerken. Auch militärische Einrichtungen sind vermerkt, was helfen kann, mögliche Erklärungen für die Sichtungen zu finden. Ein weiteres Highlight sind die „Featured Sightings“, große oder bekannte Vorfälle, die mit ausführlichen Artikeln in der App verknüpft sind.
Die Sichtungen werden in verschiedenen Markierungen angezeigt: schwarze für allgemeine Meldungen, rote für frische Berichte und weiße für importierte Daten aus anderen Datenbanken wie MUFON oder Skywatch. Durch diese Struktur sieht man schnell, wo neue Meldungen vorliegen und ob sie durch Fotos oder Videos belegt sind.
Die App bietet auch eine Listenansicht mit Filterfunktionen, um Meldungen nach Fotos, Anzahl der Zeugen oder Tageszeit zu sortieren. Leider fehlt derzeit die Möglichkeit, den geografischen Bereich einzugrenzen, was die Nutzung im persönlichen Umfeld einschränkt.
Mit der App Enigma Labs wird eine Plattform geschaffen, die nicht nur die Meldung von UFO-Sichtungen erleichtert, sondern auch den Austausch und die Analyse fördert. Doch trotz der beeindruckenden Funktionen bleiben einige Fragen offen, die im Bereich der UFO- und UAP-Forschung noch geklärt werden müssen.
Jeder Report in der Enigma Labs App enthält wichtige Informationen wie Datum, Uhrzeit, Dauer, Anzahl der Zeugen, Standort und die Form des beobachteten Objekts. Nutzer können die genaue Position aus Datenschutzgründen verschleiern und zusätzliche Details angeben, wie eine schriftliche Beschreibung oder einen Audiokommentar, der automatisch in Text umgewandelt wird. Fotos und Videos können ebenfalls hochgeladen werden.
Die App erlaubt es den Nutzern, Berichte zu kommentieren, was zu informativen Diskussionen führen kann. Kommentare können bewertet werden, um die hilfreichsten Informationen nach oben zu bringen. Auch eine Bookmark-Funktion ist integriert, um interessante Reports später leicht wiederzufinden. Ein zentraler Bestandteil jedes Reports ist der Enigma Score, der die Wahrscheinlichkeit angibt, dass es sich um ein echtes UFO handelt. Dieser Score wird anhand eines proprietären Algorithmus aus verschiedenen Datenpunkten ermittelt und ständig verbessert.
Im Hauptmenü finden Nutzer eine „For You“-Seite, die aktuelle Reports ähnlich einem sozialen Netzwerk anzeigt. Ein weiterer Tab ermöglicht es, Sichtungen zu melden. Vor dem Einreichen eines Reports zeigt die App gängige Erklärungen für UFO-Phänomene an, um falsche Meldungen zu vermeiden. Die Eingabe erfolgt Schritt für Schritt, von Zeit und Ort bis hin zu Beschreibungen und Medien.
Eine besonders interessante Funktion ist die integrierte Kamera, die ausschließlich Videos aufzeichnet und wichtige Daten wie Koordinaten, Höhe über dem Meeresspiegel und Winkel zwischen Kamera und Objekt speichert. Die „Identify“-Funktion bietet eine Echtzeitansicht von Satelliten und Flugzeugen, die auf dem Bildschirm angezeigt werden, während die Kamera kalibriert wird.
Insgesamt ist die Enigma Labs App ein vielversprechendes Tool für UFO- und UAP-Forschung. Sie bietet nicht nur eine einfache Möglichkeit zur Meldung von Sichtungen, sondern erleichtert auch die Dokumentation und den Austausch mit anderen Nutzern. Mit einigen Verbesserungen könnte sie eine wertvolle Ressource für Enthusiasten und Forscher gleichermaßen werden.
Potential der App
Die Enigma Labs App hat sich als vielversprechendes Werkzeug in der UAP-Forschung etabliert, indem sie eine zentrale Plattform bietet, auf der Nutzer weltweit UFO-Sichtungen melden und analysieren können. Diese Echtzeit-Dokumentation ermöglicht eine schnellere Erfassung und schafft eine umfassende Datenbank, die Informationen aus unterschiedlichen Regionen bündelt und den internationalen Austausch fördert.
Ein entscheidender Vorteil der App ist ihre Benutzerfreundlichkeit. Zeugen können ihre Sichtungen innerhalb weniger Minuten melden, wobei standardisierte Felder wichtige Details wie Ort, Wetterbedingungen und eine präzise Beschreibung des Phänomens erfassen. Diese Struktur erleichtert die spätere Analyse erheblich. Zudem fördert die App die Vernetzung von Nutzern, die ähnliche Phänomene beobachtet haben, was zu einem kollektiven Wissensaufbau führt. Forscher profitieren ebenfalls von den neuen Daten, die von Laien bereitgestellt werden, und könnten dadurch neue Perspektiven auf UAPs gewinnen.
Seit dem Start der App wurden bereits über 250.000 Sichtungen gemeldet. Die gesammelten Daten könnten langfristig wertvolle Trends aufzeigen, sei es in geografischen Mustern oder spezifischen Eigenschaften der beobachteten Phänomene. Enigma Labs hat das Potenzial, das Verständnis von UAPs signifikant zu erweitern und könnte einen wichtigen Schritt in der wissenschaftlichen Erforschung dieser Phänomene darstellen.
Herausforderungen und Fragen zur Glaubwürdigkeit
Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die bei der Nutzung der App berücksichtigt werden müssen. Die Glaubwürdigkeit der UAP-Sichtungen ist von zentraler Bedeutung. Die Plattform muss sicherstellen, dass die Meldungen valide sind, da Falschmeldungen alltägliche Phänomene wie Flugzeuge oder Drohnen als UAPs missdeuten könnten. Eine hohe Verifizierungsrate könnte dazu führen, dass mehr Wissenschaftler die App nutzen, während eine als unzuverlässig geltende Plattform ignoriert wird.
Enigma Labs gibt nur begrenzt Informationen über die Wissenschaftler und Entwickler preis, die an der App arbeiten. Dies geschieht zum Schutz der beteiligten Personen vor der Stigmatisierung, die oft mit der UAP-Forschung verbunden ist. Das Unternehmen muss ein Gleichgewicht zwischen Transparenz und Kontrolle finden, um Vertrauen in die Datenqualität zu schaffen und die wissenschaftliche Analyse von UAPs zu fördern.
Finanzierung und Monetarisierung
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Finanzierung der App. Bislang stammt die gesamte Finanzierung von Start-up-Investoren, darunter renommierte Risikokapitalfonds und Angel-Investoren. Alle Investoren sind US-Bürger, die sich für die Mission von Enigma Labs begeistern, UAPs zu entmystifizieren. Die App ist derzeit kostenlos und enthält keine Werbung, was Fragen zur zukünftigen Monetarisierung aufwirft. Enigma Labs hat angekündigt, dass sie planen, Einnahmen zu generieren, jedoch wird ein werbebasiertes Geschäftsmodell vermieden, um die Nutzererfahrung nicht zu beeinträchtigen.
Insgesamt zeigt die Enigma Labs App großes Potenzial, sowohl in der Dokumentation als auch in der Analyse von UAPs. Mit der richtigen Herangehensweise könnte sie zu einer wichtigen Ressource in der UFO-Forschung werden, vorausgesetzt, die Herausforderungen hinsichtlich Glaubwürdigkeit und Finanzierung werden adressiert.
Kritische Betrachtung der Enigma Labs App: Chancen und Bedenken
Die Enigma Labs App plant, ihre Monetarisierung durch kostenpflichtige Premium-Funktionen auszubauen, die den Zugriff auf Sichtungsdaten in erweiterten Formaten ermöglichen. Aktuell werden interne Tests für KI-gestützte Tools und benutzerdefinierte Benachrichtigungen durchgeführt, die 2024 veröffentlicht werden sollen. Während die Basisversion kostenlos bleibt, ist es positiv zu vermerken, dass keine persönlichen Daten verkauft werden.
Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und der potenziellen Verstrickung der App mit Regierungsbehörden, insbesondere dem Pentagon. Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit mit Militärs und Investoren aus der Regierungsumgebung werfen Fragen auf, wie transparent die App tatsächlich ist und ob sie dazu verwendet werden könnte, Berichte über unerklärliche Phänomene (UAP) zu zensieren.
Besonders kritisch ist die Verbindung von Sean Kirkpatrick, dem ehemaligen Leiter des All-domain Anomaly Resolution Office (AARO), zu Enigma Labs. Seine skeptische Haltung gegenüber UFO-Themen und mögliche Investitionen in die App befeuern die Sorgen, dass er versucht, die Narrative rund um UAPs zu kontrollieren.
Trotz dieser Bedenken wird die App als benutzerfreundlich beschrieben und bietet eine Vielzahl an Sichtungsberichten, die zur Erkundung der Umgebung einladen. Es wird jedoch geraten, Meldungen nicht ausschließlich über die App zu machen, sondern auch alternative Plattformen wie die GEP zu nutzen. Ein Vorschlag zur Verbesserung wäre, die App als Open Source zu veröffentlichen, um vollständige Transparenz zu gewährleisten.