16. November 2024
31. Oktober 2024

Grifter

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Grifterszene (UFO-Kontext)

Die Grifterszene ist ein umgangssprachlicher Begriff, der oft auf Figuren und Gruppen angewandt wird, die im Bereich der UFO- und UAP-Themen vermeintliche Insider-Informationen, sensationelle Berichte oder angeblich geheime Kenntnisse für kommerzielle Zwecke nutzen. Der Begriff stammt vom englischen Wort grifter, das Betrüger oder Schwindler bedeutet, und weist darauf hin, dass in der Szene oft Profit über Authentizität gestellt wird.

Merkmale der Grifterszene

  1. Kommerzialisierung und Profitstreben: Mitglieder der Grifterszene neigen dazu, Bücher, Kurse, Vorträge, exklusive Abos oder Events anzubieten, die das UFO-Interesse monetarisieren. Häufig werden Inhalte oder Informationen nur gegen Bezahlung zugänglich gemacht, was Zweifel an den tatsächlichen Absichten weckt.
  2. Spektakuläre, unbelegte Behauptungen: In der Grifterszene ist es üblich, sensationelle Geschichten zu erzählen, die oft ohne überprüfbare Beweise präsentiert werden. Berichte über geheime Regierungsprojekte, angebliche Alienkontakte oder UFO-Wrackfunde werden meist ohne fundierte Belege verbreitet und nutzen die hohe Nachfrage nach mysteriösen Informationen aus.
  3. Whistleblower und angebliche Insider: Personen, die sich als ehemalige Regierungsmitarbeiter oder Militärangehörige ausgeben und behaupten, geheime UFO-Kenntnisse zu haben, spielen eine zentrale Rolle in der Szene. Ihre Aussagen bleiben oft vage oder widersprüchlich und können nicht unabhängig bestätigt werden. Dennoch erreichen sie oft ein großes Publikum, das neugierig auf exklusive „Insiderinformationen“ ist.
  4. Medienaufmerksamkeit und „UFOtainment“: In der Grifterszene geht es oft weniger um wissenschaftliche Forschung und mehr um Entertainment. Interviews, Podcasts und Dokumentationen, die hohe Reichweite versprechen, werden genutzt, um den Hype um UFOs zu verstärken. Die Inhalte sind meist stark dramatisiert und zielen darauf ab, das Publikum zu faszinieren statt zu informieren.
  5. Gezielte Provokation und Kontroversen: Die Grifterszene spielt häufig mit Provokationen. Behauptungen über vertuschte Entführungen, Regierungsverschwörungen oder Alienkontakte wecken starkes Interesse und provozieren Polarisierung in der Öffentlichkeit. Auch wird oft der Eindruck erweckt, dass man „geheime Wahrheiten“ enthülle, um sich als authentische, mutige Stimme darzustellen.

Beispiele und prominente Akteure

Zur Grifterszene werden oft bekannte Figuren gezählt, die im UFO-Bereich an Einfluss gewonnen haben und durch fragwürdige Sensationsberichte auffallen. Dazu gehören:

  • Luis Elizondo: Ehemaliger Leiter des Pentagon-Programms AATIP, der mit spektakulären Behauptungen über UFO-Geheimprogramme und verdeckte Untersuchungen auftritt, jedoch kaum belastbare Beweise vorlegt.
  • David Grusch: Ein selbsternannter Whistleblower, der angebliche Geheimprojekte der US-Regierung zur UFO-Bergung und Forschung publik machte, jedoch ebenfalls auf vage, nicht überprüfbare Behauptungen angewiesen ist.
  • Tom DeLonge und die „To The Stars Academy“: Die Gruppe verspricht, „UFO-Wahrheiten“ zu enthüllen und nutzte die Spannung um geheime Regierungsinformationen kommerziell, etwa durch Dokumentationen und Bücher.

Kritische Betrachtung

Kritiker werfen der Grifterszene vor, das ernsthafte UFO-Thema auszunutzen und durch das Verbreiten unbestätigter Informationen die Glaubwürdigkeit der Forschung zu beschädigen. Für viele ernsthafte Forscher ist die Szene eine Art von „UFOtainment“, das von Geheimnissen und Spekulationen lebt, um ein breites Publikum zu unterhalten und gleichzeitig Profit zu generieren.

Die Szene ist äußerst polarisiert: Für manche gilt sie als Quelle für „verbotenes Wissen“, für andere als ein Netz aus spekulativen Behauptungen, das oft ohne wissenschaftliche Methodik auskommt und dadurch seriöse Forschung diskreditiert.

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