Michael Shellenberger ist ein US-amerikanischer Journalist, Autor und Umweltaktivist, der insbesondere für seine Beiträge zu Energiepolitik, Umweltschutz und jüngst auch im Bereich der UAP-Forschung (Unidentified Aerial Phenomena) bekannt wurde. Shellenberger startete seine Karriere als Verfechter einer progressiven Umweltpolitik und gehörte zu den bekanntesten Stimmen für erneuerbare Energien und Klimaschutzmaßnahmen in den USA. Seine Positionen entwickelten sich jedoch im Laufe der Jahre hin zu einem differenzierteren Ansatz: Er setzt sich heute für eine technologiegetriebene, realistische Umweltpolitik ein, die auch Kernenergie als wichtigen Baustein zur Emissionsreduktion und Energiesicherheit anerkennt.
In den letzten Jahren hat sich Shellenberger vermehrt dem Thema Transparenz in der UAP-Forschung gewidmet, wobei er sich gegen staatliche Geheimhaltung im Zusammenhang mit unidentifizierten Luft- und Unterwasserphänomenen einsetzt. Er gehört zu einer wachsenden Gruppe von Journalisten und ehemaligen Regierungsmitarbeitern, die den Zugang zu staatlichen Daten über UAPs fordern, um Klarheit und wissenschaftliche Analyse dieser Phänomene zu ermöglichen. Seine Arbeit im Bereich UAP hat dazu geführt, dass er verstärkt in die Untersuchungen von geheimen Regierungsprojekten involviert ist, die angeblich Technologien, Materialien und Informationen über außerirdische Phänomene sammeln und verbergen.
Immaculate Constellation und die Kongressanhörung 2024
Im November 2024 rückte Shellenberger mit seinem 12-seitigen Bericht zu einem geheimen Programm mit dem Namen Immaculate Constellation ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dieses Programm, so Shellenberger, ist Teil einer hochgeheimen Operation des militärisch-industriellen Komplexes in den USA, die enorme Mengen an Daten und Materialien zu UAPs, möglicherweise auch biologischen Proben nicht-menschlichen Ursprungs, gesammelt haben soll. Immaculate Constellation agiert laut dem Bericht außerhalb der üblichen Aufsicht durch den Kongress, was die Frage nach der Verfassungsmäßigkeit und der Transparenz solcher Programme aufwirft. Shellenberger behauptet, dass innerhalb dieses Programms hochauflösende Bild- und Videoaufnahmen von UAPs existieren und möglicherweise sogar Materialien von unbekannten Unterwasserobjekten (USOs) gesammelt wurden.
Im Rahmen der Kongressanhörung am 13. November 2024 wurde Shellenbergers Bericht offiziell in den Protokollen vermerkt und den anwesenden Kongressmitgliedern zur Prüfung vorgelegt. In seiner Zeugenaussage wies Shellenberger darauf hin, dass die USA sich in einer ethischen und sicherheitspolitischen Krise befänden, wenn bedeutende Daten über UAPs der Öffentlichkeit und dem Kongress vorenthalten werden. Laut Shellenberger wird die Existenz solcher Informationen durch Desinformationskampagnen und gezielte Geheimhaltung geschützt, um die mögliche Schwäche der nationalen Verteidigung sowie die Existenz nicht-menschlicher Phänomene oder Technologien zu verschleiern.
Shellenbergers Kritik an der Geheimhaltung
Shellenbergers Bericht beschreibt weiter, dass die UAP-bezogenen Daten möglicherweise bereits in den Händen von privaten Auftragnehmern liegen, die nur eingeschränkter oder gar keiner staatlichen Kontrolle unterstehen. So vermutet Shellenberger, dass Firmen wie Lockheed Martin oder General Dynamics Zugriff auf Materialien haben könnten, die in Verbindung mit UAP-Retrieval-Programmen stehen. Dies würde es den Firmen ermöglichen, eigene Forschungen durchzuführen, ohne dass der Kongress darüber informiert ist, welche Erkenntnisse und Materialien bereits in privater Hand sind. Laut Shellenberger gibt es Hinweise, dass bereits in den 1950er Jahren UAP-Materialien gesammelt wurden und dass der Zugang zu diesen durch behördliche Genehmigungen blockiert wurde, um die Kontrolle über die Daten zu behalten.
Shellenberger weist in seiner Analyse darauf hin, dass die Frage der nationalen und globalen Sicherheit neu bewertet werden müsste, sollte es sich bei den Phänomenen tatsächlich um nicht-menschliche Technologien handeln. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die wissenschaftliche Forschung, die öffentliche Wahrnehmung und die internationale Zusammenarbeit haben.
Shellenberger und der militärisch-industrielle Komplex
Mit seinen Enthüllungen zur Immaculate Constellation hat Shellenberger eine komplexe Debatte angestoßen, die von vielen als grundlegende Herausforderung für die Demokratie betrachtet wird. Seine Aussagen befeuern die Kritik, dass der militärisch-industrielle Komplex in den USA über ein riesiges Informationsnetzwerk zu UAPs und möglicherweise nicht-menschlichen Technologien verfügt, das nicht für die allgemeine Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich ist. Dies bringt nicht nur das Vertrauen in die Regierung in Gefahr, sondern könnte auch wissenschaftliche Entdeckungen und technologische Fortschritte behindern, die durch Offenlegung dieser Daten möglicherweise erreicht werden könnten.
Shellenbergers Engagement für Transparenz und die Untersuchung des Phänomens Immaculate Constellation machen ihn zu einer Schlüsselfigur in der aktuellen Diskussion um UAP-Offenlegung und die Rolle der Geheimhaltung in staatlichen und militärischen Einrichtungen.