22. April 2025

News: Friesenheim Update

Einleitung

Von einem interessierten Hörer habe ich eine recht ausführliche Mail zur Friesenheim Phänomen Folge bekommen. Da man – wie ich finde – diese Analyse nur bedingt in ein Audio-Format packen kann, habe ich den Hörer gefragt, ob ich die Infos hier veröffentlichen darf. Da er sein Einverständnis gegeben hat, folgt hier nun seine Analyse. Die Infos sind anonymisiert und leicht gekürzt:

Hallo Thorsten,

durch eine Spotify-Empfehlung bin ich kürzlich auf deinen Podcast gestoßen und möchte dir auf diesem Wege gerne ein inhaltliches Feedback geben.

Obwohl ich mich üblicherweise nicht mit dem Thema UFOs beschäftige und mir der Begriff UAP bis dato unbekannt war, haben mich deine Folgen auf meinen längeren Autofahrten sehr gefesselt.
[…]
Vielen Dank für deine Arbeit!

Nun zum eigentlichen Grund meiner E-Mail: Ich habe ein paar technische Anmerkungen zu deinem vorletzten Fall, „Das Friesenheim Phänomen“.

Wie bereits erwähnt, bin ich kein Experte auf dem Gebiet der UAP und würde mich eher der skeptischen Seite zuordnen. Der Reiz deines Podcasts liegt für mich oft darin, dass du Fälle präsentierst, für die ich zumeist keine plausible Erklärung habe und mir das nötige Hintergrundwissen fehlt. Im Fall „Das Friesenheim Phänomen“, der sich mit Passivradar und Funktechnik auseinandersetzt, sehe ich die Sachlage jedoch etwas anders.

Kurz zu meiner Person: Ich bin seit vielen Jahrzehnten lizenzierter Funkamateur und beschäftige mich in meiner Freizeit intensiv mit der Erzeugung, Ausbreitung und dem Empfang von Hochfrequenz. Auch beruflich bin ich seit fast derselben Zeit in der Hochfrequenztechnik tätig. Obwohl ich selbst kein Passivradar betreibe, denke ich die Möglichkeiten und Fähigkeiten der im Fall beschriebenen Empfängertechnik gut einschätzen zu können.

Hinweis:
Es könnte natürlich sein, das die Teile der Fotos (eines oder auch alle) NICHT die Station von Josef Garcia zeigt, sondern die zweite Anlage der GEP. Die Analyse geht davon aus, dass hier die Ausrüstug von Garcia gezeigt wird und diese auch dem txt-Dokument der unten verlinkten Dateisammlung zum Fall entspricht (https://zenodo.org/records/14949908 (passive-radar-configuration.txt).

Copyright der Fotos:
Josef Garcia / GEP

Ab hier folgt die Analyse des Hörers:

Ausrüstung

Beginnen wir mit der Ausrüstung. Eine detaillierte Beschreibung der Station findet sich hier: https://zenodo.org/records/14949908 (passive-radar-configuration.txt). Die geschätzten Kosten für ein solches Setup von etwa 600 Euro erscheinen für einen Einstieg angemessen, wobei man hier natürlich keine Wunder erwarten darf.

Bei der Durchsicht der Materialliste sind mir mehrere Punkte aufgefallen.

Antenne

Die Antenne wird in der Beschreibung als Diamond A-144S5R angegeben, eine 5-Element-Yagi-Antenne. Das Foto im JUFOF Magazin, das die Antenne zeigen soll, weist jedoch drei andere Antennen auf dem Mast auf: einen horizontalen Dipol, eine weiße vertikale Antenne (vermutlich eine Diamond X-50) und eine Discone-Antenne (vermutlich eine Diamond D-130). Obwohl alle drei Antennentypen grundsätzlich für den Empfang der relevanten Signale geeignet wären, handelt es sich bei keiner der sichtbaren Antennen um die beschriebene Diamond A-144S5R. Es ist zwar möglich, dass die Antennen zwischenzeitlich ausgetauscht wurde, jedoch passen Bild und Beschreibung aktuell nicht zusammen, was den Bericht an dieser Stelle ungenau erscheinen lässt.


Links: Diamond A-144S5R, rechts: Foto aus Bericht im Magazin.

Empfänger

Weiter zum Empfänger: Laut Liste soll ein Airspy R2 verwendet worden sein (ca. 250 Euro, ein guter SDR-Empfänger für den Einstieg). Auf dem Foto, das die Station von Josef Garcia zeigt, ist jedoch eindeutig ein RTL-SDR Stick (knapp 50 Euro, https://www.rtl-sdr.com/) zu erkennen, dessen Performance und Großsignalfestigkeit zumindest fragwürdig ist.

Links: Airspy R2, rechts: Station aus Bericht.

Hardware

Auch die übrige Hardware scheint nicht mit der Beschreibung übereinzustimmen. Auf dem Foto sind weder der Raspberry Pi noch das DragonOS Betriebssystem oder die SigDigger Software zu sehen. Stattdessen ist ein Laptop zu erkennen, wahrscheinlich mit Windows und dem Spektrogramm der WSJT-X Software. Wenn Fotos in einem Artikel veröffentlicht werden, sollten diese idealerweise auch das beschriebene Equipment zeigen, um die Glaubwürdigkeit zu wahren.

Ein weiterer auffälliger Punkt ist der verwendete Verstärker (PCB-LNA-PSA4_5043). Dieser Breitbandverstärker verstärkt Signale im gesamten Bereich von 50 MHz bis 4 GHz. Er verstärkt somit nicht nur das Nutzsignal um 143 MHz, sondern auch alle anderen Signale wie UKW-Rundfunk, Fernsehen, DVB-T, Mobilfunk etc. Selbst wenn diese Signale außerhalb des eigentlichen Empfangsbereichs liegen, muss der Empfänger sie dennoch verarbeiten. Bei mangelnder Großsignalfestigkeit des Empfängers kann dies zu unerwünschten Intermodulationen führen, wodurch im Spektrum möglicherweise nicht existente Signale angezeigt werden. Gerade im Zusammenhang mit billigen SDRs ist dies ein oft beobachtetes Phänomen („Geistersignale„). In solchen Anwendungen werden daher bevorzugt schmalbandige Verstärker eingesetzt, die nur das gewünschte Signal durchlassen.

Was ist mit einer solchen Station möglich?

Mit der beschriebenen Station lassen sich Radiosignale in einem bestimmten Frequenzbereich beobachten. Typischerweise werden diese Signale in einem Wasserfalldiagramm dargestellt, das Zeit auf der einen und Frequenz auf der anderen Achse abbildet. Der Empfang eines Senders mit fester Frequenz und konstantem Signal würde im Wasserfall eine durchgehende Linie erzeugen. Bei einem abwechselnd ein- und ausgeschalteten Sender entstünde eine gestrichelte gerade Linie, und bei einer langsamen Frequenzänderung des Senders eine schräge Linie. Empfängt man gleichzeitig mehrere Sender auf unterschiedlichen Frequenzen, sind mehrere Linien sichtbar. Im Bereich um 100 MHz wäre das beispielsweise ein ziemliches Durcheinander von verschiedenen Radiosendern mit unterschiedlicher Signalstärke.

Technisch soweit nachvollziehbar, aber noch nicht sehr spannend. Interessanter wird es, wenn man das Signal nicht direkt, sondern als Reflexion empfängt. Wenn ein UKW-Sender weit genug entfernt ist, kann sein Signal aufgrund der Erdkrümmung (Funkhorizont) nicht mehr oder nur sehr schwach direkt empfangen werden. Dann können Radiowellen an einem reflektierenden Medium gestreut und so vom Sender zum Empfänger gelangen. Solange sich das reflektierende Ding nicht bewegt, kommt das Signal mit derselben Frequenz an wie gesendet. Gibt wieder eine gerade Linie im Wasserfall. Schwer zu sagen, ob direkt oder reflektiert. Anders wird es, wenn sich das reflektierende Medium bewegt. Dann kommt der Doppler-Effekt ins Spiel, den du vom Martinshorn eines sich nähernden und entfernenden Feuerwehrfahrzeugs kennst.

Dasselbe passiert mit Radiosignalen. Wäre der Sender auf einem sich bewegenden Fahrzeug, würde der Empfänger eine höhere Frequenz empfangen, solange sich das Fahrzeug nähert, und eine niedrigere, wenn es sich entfernt. Bei Reflexion tritt dieser Effekt sogar doppelt auf: Nähert sich beispielsweise ein Flugzeug dem Sender, treffen dessen Funkwellen mit höherer Frequenz darauf. Das Flugzeug reflektiert diese Wellen mit der erhöhten Frequenz. Bewegt sich das Flugzeug gleichzeitig auch noch auf den Empfänger zu, empfängt dieser die Frequenz erneut entsprechend höher – im Extremfall doppelt so hoch wie die ursprüngliche Sendefrequenz. Im Wasserfall gäbe es dann eine doppelt so große Frequenzverschiebung.

Befindet sich das Flugzeug genau zwischen Sender und Empfänger, können sich die Frequenzverschiebungen aufheben, und der Empfänger empfängt die ursprüngliche Frequenz. Wie groß die Frequenzverschiebung (Doppler-Shift) genau ist, hängt also von der Position im Raum und der Bewegungsrichtung ab. Mit einem einzelnen Empfänger kann man anhand des Doppler-Shifts also nichts Genaues über Position, Richtung und Geschwindigkeit des Flugzeugs sagen. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Dafür braucht man, wie du richtig sagst, mehrere räumlich getrennte Empfänger und eine synchrone Auswertung der Signale. Das ist komplex und kostet dann auch die von dir genannten fünfstelligen Beträge.

Dir wird aufgefallen sein, dass ich von einem „reflektierenden Medium“ gesprochen habe. Das habe ich bewusst so gewählt, weil Funkwellen nicht nur von festen Körpern, sondern auch von anderen Medien abgelenkt oder reflektiert werden können. Die Liste ist lang, und was genau passiert, hängt stark von der Frequenz ab. Die beschriebene Station nutzt den Sender GRAVES bei Dijon, der auf 143,050 MHz arbeitet. Das ist VHF-Band, da gibt es Reflexionen an:

  • Troposphäre
  • Sporadische E-Schicht
  • Aurora (Polarlicht)
  • Meteoren
  • Flugzeugen
  • Satelliten
  • Raumstationen (ISS)
  • Mond

GRAVES

GRAVES gibt es natürlich schon länger, und Funkamateure haben sich da früh mit beschäftigt. Das 2-Meter-Amateurfunkband fängt bei 144 MHz an, also direkt über GRAVES, da kann man vorhandene Geräte fast ohne Änderungen nutzen. Karl Schmidt, DK5EC, hat da einen sehr interessanten Artikel geschrieben, wo er auch kurz auf UFOs eingeht: https://www.darc.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Graves-Echo-neu.pdf. Da sind auch ein paar schöne Beispiele drin, was man typischerweise empfängt. Der Screenshot auf Seite 8 zeigt einen ISS-Überflug. Die Zeit läuft von unten nach oben, und man sieht gut, wie sich die Frequenz mit der Zeit ändert (Doppler-Shift wegen Geschwindigkeit und Bewegung). Außerdem sieht man um 12:31:25 und 12:31:50 zwei kurze Pings von Meteoriten. Im PDF sind noch mehr typische Beispiele.

Auch interessant: die Webseite der Hildesheimer Gesellschaft für Astronomie e.V. (https://www.astronomie-hildesheim.de) und speziell diese Seite zu GRAVES. Fred Espey (DG8OV, auch Funkamateur) zeigt da unter anderem ein Spektrogramm eines „Feuerballs“. Er nutzt wohl eine andere Software, da sind die Achsen vertauscht. Zeit läuft von links nach rechts, Frequenz von oben nach unten. Musst dir das Bild also 90 Grad nach links gedreht vorstellen:

Hier jetzt der Screenshot von Josef Garcia aus dem Bericht:

Copyright Josef Garcia / GEP

Die Aufnahmen sind zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten und mit verschiedenem Equipment gemacht worden. Aber die grundlegende Struktur der Signale halte ich für vergleichbar.

(Falls du mehr über GRAVES wissen willst, hier noch eine lose Sammlung Infos als PDF: https://spp.fas.org/military/program/track/graves.pdf)

Fazit

Ich persönlich halte den Bericht aus mehreren Gründen für ziemlich unglaubwürdig.

Die Möglichkeiten eines einfachen Passivradars sind oben und in den verlinkten Quellen ausführlich beschrieben. Es sollte klar sein, dass man damit kein Bild von einem Objekt am Himmel kriegt. Das Diagramm zeigt Zeit und Frequenz – keine räumliche Ausdehnung in X- und Y-Richtung. Die zwei „Punkte“ links im Wasserfalldiagramm kommen zeitlich nacheinander und liegen mehr oder weniger zeitlich vor dem Rest der „Welle“. Laut Zeugin war das Phänomen aber gleichzeitig zu sehen.

Im Bericht steht: „Wir können also aufgrund des Passivradarsignals sagen, dass sich die Lichterscheinung nicht bewegt hat und stationär am Himmel erschien.“ Das erscheint mir auch nicht plausibel. Etwa in der Mitte des Spektrogramms sieht man schwach das Trägersignal von GRAVES als vertikale Linie. Wenn das beobachtete Phänomen eine Reflexion von GRAVES war, müsste sich der linke Teil im Spektrum vom Empfänger wegbewegen, während sich der rechte Teil auf ihn zubewegt. Zudem scheinen die Bewegungen später in der „Welle“ auseinanderzugehen. (Man darf die „Welle“ nicht von links nach rechts lesen, sondern zeitlich von unten nach oben interpretieren.)

Darüber hinaus finde ich folgende Punkte zumindest fragwürdig:

  • Die Zeugin wird als „Mitarbeiterin einer Dienststelle der Bundespolizei“ vorgestellt, ohne namentliche Nennung. Für mich ist nicht ersichtlich, dass es sich tatsächlich um eine Polizeibeamtin handelt. Sie könnte ja auch in anderen Bereichen außerhalb des Polizeidienstes tätig sein. Hast du hierzu weitere Informationen gefunden? (Ich habe hier keine weiteren Nachforschungen angestellt.)

    Hinweis: In der Tat wissen wir nicht, ob es sich um eine Polizistin handelt oder um jemand der zB Büro-Arbeiten bei der Polizei erledigt. Dies war eine der Anpassungen, die ich für den Erzähl-Fluss der Folge gewählt habe.
  • Anscheinend hat die Zeugin ausschließlich mit Josef Garcia gesprochen, den sie auch noch zufällig privat kennt. Streng genommen ist nicht einmal sicher, ob diese Zeugin überhaupt existiert.
  • Auf diesen Punkt hattest du auch schon im Podcast hingewiesen: Es gibt keine Informationen zur Richtung, Größe oder Entfernung des Phänomens. Dies sind doch eigentlich essentielle Fragen, die man in einem Gespräch mit einem Zeugen stellen würde. Warum wurde dies nicht erfragt oder veröffentlicht?
  • Außer der Zeugin soll nur ihr Partner „ein Geräusch“ gehört haben. Die Beschreibungen der beiden sind unterschiedlich. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob es ein separates Gespräch mit dem Partner gab oder ob die Information aus zweiter Hand von der Zeugin stammt. Ob und wie das Geräusch mit der Erscheinung zusammenhängt, wird ebenfalls nicht weiter hinterfragt. Kam es aus derselben Richtung? Oder handelte es sich vielleicht um alltägliche Geräusche in der Umgebung? Alles wirkt sehr vage.
  • Für die Beobachtung scheint es keine weiteren Augenzeugen zu geben. Nicht weit westlich von Offenburg verläuft die A5, auf der morgens um 5:30 Uhr bereits reger Berufsverkehr herrscht. Es ist verwunderlich, dass niemand sonst etwas gesehen haben soll.
  • Es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche Nutzer, die vergleichbare Passivradarsysteme rund um die Uhr betreiben. Ich bin mir sicher, dass man da im Netz Foren und Gruppen findet, wo die sich austauschen. Gab es einen Versuch, sich mit anderen Betreibern zu vernetzen und deren Aufzeichnungen zu vergleichen? Wenn nicht, warum nicht?
  • Warum gibt es keinen einzigen Bericht über die Sichtung auf einem aktiven Radar der kommerziellen oder militärischen Luftfahrt? Da ist der Luftraum stark frequentiert und wird engmaschig überwacht. Wenn das auf einem Passivradar sichtbar war, müsste das auch ein aktives Radar erfasst haben.
  • Auch aus dem Bericht: „Eine Überprüfung des Luftraums ergab jedenfalls, dass sich keine herkömmlichen Fluggeräte im betreffenden Luftraum befanden.“ Laut Flightradar24 befand sich zu exakt dieser Zeit eine Boeing 757 auf ca. 5 km Höhe im Landeanflug auf Basel, weniger als 10 km entfernt. Ist eine 757 kein „herkömmliches Fluggerät“?

Insgesamt enthält der Bericht wenig wirklich Belastbares, ist an vielen Stellen ungenau, bei Fotos und Beschreibung widersprüchlich, und offensichtliche Fragen werden nicht einmal gestellt.

Wohlwollend vorausgesetzt, dass es sich nicht um einen Hoax handelt, sehe ich hinreichend viele natürliche Erklärungen für das Phänomen, wie die genannten Feuerbälle oder auch Meteoriten. Und wenn ich auch sonst beim UFY-Index immer gut mit dir übereinstimmen konnte, würde ich hier nur eine 1 vergeben.

Ich hoffe, dieses detaillierte Feedback ist für dich hilfreich […]

Hinweis: Dies war die Analyse des Hörers.

Hörerin aus Oberweier

Ein meiner Hörerinnen kommt aus Oberweier und hat mir kurz nach erscheinen der Folge bereits einige Infos zugesandt. Diese habe ich auch bereits an die GEP weitergeleitet.

Nachfolgend nun zusammengefasst und anonymisiert ein paar interessante Fakten zur Umgebung in der die Sichtung passiert ist:

Man muss dabei bedenken, dass wir am ersten Ausläufer des Schwarzwaldes wohnen. Das Haus in Oberweier liegt in der Rheinebene, und zwischen Oberschopfheim und Oberweier erstreckt sich ein Weinberg – gut sichtbar als hellgrüne Fläche in Maps. Im September ist bei uns Weinlese und gleichzeitig Maisernte, was bedeutet, dass früh morgens häufig große landwirtschaftliche Maschinen im Einsatz sind. Diese verursachen zum Teil sehr ungewöhnliche Geräusche. Allerdings sind die Anwohner in der Nähe solcher Felder in der Regel daran gewöhnt. Ich denke, das wurde bei den Überlegungen rund um die seltsamen Wahrnehmungen durchaus mit einbezogen.

Die geografischen Gegebenheiten spielen hier eine wichtige Rolle. Zum Beispiel müsste die Polizistin deutlich näher an der Rheintalbahn wohnen als Herr Garcia. Diese Strecke stellt in der Region ein echtes Nadelöhr dar, weshalb man in Oberschopfheim sehr viel deutlicher hört, wenn ein Zug bremst oder wenn Gleisarbeiten stattfinden. Als Polizistin wird sie das im Hinterkopf gehabt haben. Herr Garcia hingegen wird solche Geräusche in Oberweier vermutlich nicht kennen – schlicht, weil sie dort kaum wahrnehmbar sind.

Ich werde mich auf jeden Fall weiter umhören. L. muss ich noch fragen, L. arbeitet am Lahrer Flughafen, der sich auf dem Gelände eines ehemaligen kanadischen Militärflughafens befindet. Dort gibt es keine Linienflüge, sondern hauptsächlich Charterverbindungen. Auch Probeflüge oder andere Sonderflüge finden regelmäßig statt, sodass er mit besonderen Ereignissen und Geräuschen in der Luft bestens vertraut ist.

Zudem wurde im Ortenaukreis vom 23. bis 27. September 2024 eine Truppenübung der Bundeswehr durchgeführt. Der großflächige Übungsraum umfasst dabei auch Teile der Lahrer Gemarkung. Laut Mitteilung des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr an die Stadt Lahr – übermittelt durch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts Ortenaukreis – handelt es sich um einen SERE-Level-B-Lehrgang. SERE steht für „Survival – Evasion – Resistance – Extraction“, also Überleben, Ausweichen/Flucht, Widerstand und Rückführung.

Hinweis: Das waren die Infos der Hörerin zusammengefasst.

Was denkt ihr, nachdem ihr all diese Infos gelesen habt über den Fall?

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Abonnieren

Vorheriger Artikel

#12 Erschröcklich

Go toTop